Hilf mit bei der Sensibilisierung für emotionalen Missbrauch

Emotionaler oder narzisstischer Missbrauch ist das Ausnutzen / Ausbeuten von Abhängigkeitsbeziehungen aus Eigen-Interesse.

Kinder, Partner*innen, Familienangehörige werden (meist im Verborgenen) erniedrigend und abwertend behandelt, damit sie „klein“ und „kontrollierbar“ bleiben.

Seelische Grausamkeit löst bei Betroffenen ähnlich schwere psychosoziale Langzeitfolgen aus wie körperliche Misshandlungen. Seelische Wunden heilen, wenn sich Verletzte selbstbestimmt aus krankmachenden Beziehungen befreien und für neue, positive Beziehungserfahrungen öffnen.

Schweigen und Scham in Familien, LBTG*IQ-Partnerschaften und Arbeitsbeziehungen verhindern es häufig emotionalen Missbrauch beim Namen zu nennen und aufzudecken.

Um nachwachsende Generationen solidarisch und verantwortungsbewusst vor emotionalem Missbrauch zu schützen, ist das Wissen über die (Mit)Täterschaft von Frauen sehr wichtig.

Schon Kinder können im Umgang mit emotionaler Beziehungsgewalt gestärkt werden. Erwachsene brauchen mehr Information, Konfliktfähigkeit und Gemeinschaft mitfühlender Mitmenschen.

Wir können es nur gemeinsam schaffen: die hoch manipulativ auftretenden Täter*innen in Familie, Partnerschaft, Arbeitsumfeld erkennen und konfrontieren und den Verletzten beistehen, die beschämt und ängstlich in furchtbaren Loyalitätskonflikten und Schuldgefühlen stecken.

Emotionale Gewalt ist mit hohen emotionalen und finanziellen Schäden verbunden, die fast nie zur Anzeige gebracht werden und zu wenig im individuellen und öffentlichen Bewusstsein sind.

Hier braucht es mehr Sensibilisierung, Konflikt-Training und Kooperation.

Betroffene brauchen Menschen, die ihnen glauben, sie verstehen und nicht allein lassen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Mut und Vertrauen für inspirierende Begegnung und produktive Zusammenarbeit: Gemeinsam mutig und stark gegen emotionalen Missbrauch!

fachliche und belletristische Quellen:

  • Andreas-Salomé, Lou (2021) Narzißmus als Doppelrichtung. Andhof.
  • Baum, Vicky (2020): Vor Rehen wird gewarnt. Arche.
  • Brontë, Charlotte (2008): Jane Eyre. Anaconda.
  • Hirigoyen, Marie-France (2002): Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. dtv.
  • Tan, Amy (2006): Der Geist der Madame Chen. Goldmann.
  • Wardetzki, Bärbel (2021): Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung. Kösel.